Liebster Award

Liebster Award

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Lang lang ists her, ich hatte wahnsinnig viel um die Ohren. Dafür bin ich jetzt und hier zurück und zwar mit einer Doppelnominierung – wowi!! Zweimal nominiert für den „Liebster Award“ und das von Zwinkerling und Ann von Ann’s Schwedenherz.  Dafür ganz ein liebes Dankeschön an alle beide, auch für
eure Geduld! Ich werde alle 22 Fragen hoffentlich zur allseitigen Zufriedenheit beantworten. Die Aufgabe besteht eigentlich daran, dann meinerseits 11 weitere Fragen an andere Blogger weiterzugeben, ich habe allerdings beschlossen – nachdem die erste Nominierung schon gut zwei Monate her ist (shame on me) und ich bis jetzt auf den Augenblick gewartet habe, in dem ich die Zeit finde, auf die Suche nach geeigneten Blogs zu gehen, die Nominierungen zu vertagen und stattdessen erstmal mit den Fragen zu starten. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse!!

Let the show begin!

Natürlich muss auch ich mich trotzdem an die vorgegebenen Regeln halten, die da wären:

1. Verlinke die Personen, die dich nominiert haben. Check. (siehe oben)

Der zweite Streich folgt sogleich, nämlich 2. die Beantwortung der Fragen, um die es bei diesem Award ja hauptsächlich geht. Entschieden habe ich mich dafür, die Fragen jeweils abwechselnd zu beantworten, Zwinkerling und Ann jeweils farblich gekennzeichnet; ich hoffe ihr verübelt mir die veränderte, an die Themen angepasste Reihenfolge nicht! So sei es:

1. Wer bist Du und worüber schreibst Du in Deinem Blog.

Ich bin eine lebensfrohe Chaotin, die laut lacht, viel redet und genauso gern schreibt, wenn sie die Zeit dazu hat. Ich lebe abwechselnd im Hier und Jetzt und dann auch wieder ganz woanders, vor allem gedanklich. Kann passieren, dass mir in letzterem Zustand unbewusst ein lauter Seufzer oder auch ein Kichern entfährt, was dann verwunderte Blicke von denjenigen, die immer im Hier und Jetzt leben zur Folge hat. Mir ist selten etwas peinlich und ich sage gern was ich denke. So handhabe ich das auch hier auf meinem Blog – ich schreibe ehrlich und manchmal belustigend (bilde ich mir zumindest ein) über Menschen aus beiden Welten, über meine wunderschöne Heimat Südtirol und wo ich schon war und was mir da so passiert ist; und wenn ich was Leckeres esse, teile ich das auch gerne mit euch. 

2. Was macht Dir besonders Spaß an der Arbeit mit Deinem Blog?

In meinem Umfeld kennen viele schon all die Geschichten, die ich zu erzählen habe. Hier ist das anders – man hört mir deshalb hoffentlich auch lieber zu. Oder genauso gern. Bestimmt. 

1. Was ist Dein Lieblingszitat?

Mancher mag es schon gemerkt haben, dem Rest sag ich es hier: Ich bin kein besonders entscheidungsfreudiger Mensch. Das heißt immer dann, wenn ich nach irgendeinem Lieblings-wasauchimmer gefragt werde, geht bei mir entweder das große Grübeln los, oder aber die Antwort ist immer wieder mal eine andere. Heute ist meine Antwort ein Zitat aus einem Woody Allen Film, den ich jedem empfehlen kann (den Film, ihn nicht unbedingt), nämlich Whatever works.

That’s why I can’t say enough times, whatever love you can get and give, whatever happiness you can filch or provide, every temporary measure of grace, whatever works.

2. Hast Du eine Vision, die Du zu erreichen versuchst?

Ich würde sagen Vision ist etwas zu hoch gegriffen. Ich habe einfach gewisse Vorstellungen und Ziele, die ich gerne erreichen möchte. Dazu gehören gewisse Dinge wie liebe Menschen um mich herum (check), eine Familie, die mich unterstützt (check), gute Freunde (check), eine Arbeit (check), einen Ort zum leben (check) und natürlich gesund und glücklich zu sein (check). Es geht also, wie ich gerade merke, mehr darum das Erreichte zu halten und bestenfalls ein klein wenig zu modifizieren oder irgendwann zu ergänzen, als groß Visionen zu kreieren und darauf hinzuarbeiten.

3. Wie erging es Dir, nachdem Du Deinen ersten Blogbeitrag veröffentlicht hast?

Ich glaube, dass ich den ersten Beitrag Millionen Mal gelesen und abgeändert habe und dann nochmal so oft kontrolliert habe, wie der veröffentlichte Post im Netz so aussieht. Es war aufregend und spannend zugleich. Genauso wie bei allen folgenden Beiträgen – auch wenn ich irgendwann aufgehört habe, eine Million Mal nachzuprüfen wie die Vorschau dann wohl ausschauen wird.

3. Was hilft Dir, Dich zu motivieren?

Am meisten hilft es mir, mich zu motivieren, wenn ich weiß wieso ich etwas tue und wenn ich selbst den Sinn dahinter erkenne. Dadurch kann ich auf etwas hinarbeiten, dessen Eintreten für mich eine Bedeutung hat und somit kommt die Motivation fast von selbst.

4. Checkst Du oft Deine Emails? Kannst Du auch ohne Internet?

Mein Handy summert immer dann, wenn eine Mail kommt. Checken tue ich sie dann zeitbedingt meist nur einmal am Tag, in aller Ruhe. Ganz ohne Internet ist aber mittlerweile so gut wie unmöglich; zum Teil deshalb, da meine Orientierungsfähigkeit mit der eines Pflastersteins zu vergleichen ist. Tot. Nie entwickelt. Kalt. Grau. Wie auch immer: Ich brauche das Internet, um Straßen in meiner eigenen Heimatstadt zu finden (ja, trotz der nur 100.000 Einwohner), die iPhone Suche, um mein Handy zu finden, wobei der Punkt dann meist an meiner Adresse blinkt (wieso stelle ich es nur immer wieder lautlos?), aber auch um Begriffe zu googlen, durch Blogs zu surfen oder Telefonnummern nachzuschauen. Das volle Programm eben. Ohne lieber nicht mehr.

4. Hast Du ein Idol zu dem Du aufschaust?

Nicht wirklich. Früher fand ich wie die meisten irgendwelche „Stars“ super toll, heute versuche ich, mich von guten Eigenschaften und Charakterzügen von Menschen um mich herum inspirieren zu lassen. Sehr häufig sind das Kinder oder Jugendliche, mit denen ich arbeite. Ihre Ehrlichkeit und Offenheit und die Einfachheit die Dinge zu sehen sucht ihresgleichen. 

5. Wohin geht Deine nächste Reise?

Hoffentlich ans Meer. In die Berge. Urwald. Wüste. China. Neuseeland. Kreuzfahrt. Im Zelt durch Norwegen. Die Liste ist ewig und wird immer länger. Es liegt noch viel vor mir und ich freu mich schon!

5. Wohin würdest Du gerne einmal reisen?

Hier kann ich direkt anknüpfen an der Frage von vorhin: Einfacher wäre es zu sagen, wohin ich nicht reisen möchte. Ich finde es gibt nichts was den Horizont mehr erweitert als Reisen. Man kann nicht nur tatsächliche geographische Grenzen überschreiten, sondern auch seine eigenen immer wieder austesten und sich selbst dadurch besser kennenlernen. Genauso bekommt man Einblicke in andere Kulturen, Bräuche, Traditionen und Lebensräume und kann daraus meist viel für sein eigenes Leben mitnehmen. Die Offenheit, die ein Reisender haben muss, um auf seinem Weg zurecht zu kommen, hoffe ich nie zu verlieren. (Vietnam und Kambodscha, Marokko und Nordamerika, Japan und Australien, die Malediven und Irland sind nur einige der Destinationen, die ich uuuunbedingt noch bereisen möchte).

6. Wie sieht für Dich ein Traumurlaub aus?

Eine Mischung aus Kultur, Action, Relax, von A nach B reisen mit dem Rucksack, Spontanität und Planung, gutem Essen und guten Gesprächen.

6. Kannst Du mehr als eine Sprache? Wenn ja: Welche und wie oft benutzt Du sie?

Wie (fast) alle Südtiroler bin ich zweisprachig aufgewachsen. Deutsch ist meine Muttersprache, Italienisch meine zweite Sprache. Englisch die dritte und an manchen Tagen (oder nach drei Bier) würde ich Schwedisch und Spanisch als meine vierte und fünfte Sprache bezeichnen. Im Alltag sind letztere beiden aber sehr eingeschlafen und die Wahrheit ist, dass mehr als ein paar Sätze wohl nicht mehr drin sind. Lesen klappt allerdings immer noch recht gut. Benutzen tue ich Italienisch und Deutsch täglich, den Rest nur bei Bedarf, aber zu selten. (Ein Grund mehr wieder zu reisen!)

7. Was/ Wer inspiriert Dich im Leben?

Buntes und Neues, alte Freunde und das Internet, die Natur und meine Arbeit. Viel und immer mehr würde ich sagen und zwar meist unerwartet und auf keinen Fall wenn ich es forciere. 

7. Was motiviert Dich dazu, Blogartikel zu schreiben?

Ich würde sagen zum großen Teil ist es die Freude am Schreiben an sich. Da ist so viel in mir drin, das noch raus muss. Um meine Mitmenschen zu schonen, die sich eh schon so einiges von mir anhören müssen, versuche ich, einen kleinen Teil meiner Energie in dieser Form an den Mann zu bringen. Wenns dann noch ankommt, umso besser.

8. Hast Du einen Lieblingspost?

Hm nicht wirklich glaube ich; oder doch, aber er wechselt täglich. 

9. Wissen Deine Familie und Freunde, dass Du bloggst? Lesen sie mit?

Das tun sie und sie sagen zumindest, dass sie mitlesen. Ich hoffe, dass das der Wahrheit entspricht. Ich sollte das mal wieder ansprechen oder sie zu ihrer Meinung zu meinem letzten Blogpost fragen. Spaß beiseite – ja, sie sind sogar liebe und treue Leser.

10. Wie wichtig sind für Dich Kommentare deiner Blogleser?

Ich weiß sie sehr zu schätzen, weil es bedeutet, dass jemand sich das ansieht, was ich so von mir gebe. Ich würde wahrscheinlich trotzdem weiterbloggen, auch wenn keiner mehr was dazu sagen würde, aber ein bisschen Anerkennung und Inspiration ist dann doch nicht ganz verkehrt.

11. Hast du einen Tipp für neue Blogger?

Dranbleiben ist glaube ich grundsätzlich das Wichtigste. Viele geben zu schnell auf, weil plötzlich die Zeit fehlt, oder etwas anderes wichtiger wird. Dann sind da noch ein paar grundlegende Sachen wie nicht zu bunt, nicht zu viel (Emoticons, etc.), nicht zu gleich,… Aber was weiß ich schon, ich bin ja selber noch neu und lerne viel dazu.

8. Fotografierst Du eher mit der Kamera oder mit dem Smartphone?

Seit ich meine Spiegelreflex habe, eigentlich so gut wie nur noch damit. Smartphone ist zwar immer dabei, wurde aber damals aus Geldmangel zweiter Hand erstanden und macht mittlerweile gefühlt einen „sechster-Hand-Eindruck“, was eine total zerkratzte Linse einschließt und an sich eher hinderlich fürs Fotografieren ist.

9. Mit welcher Software bearbeitest Du deine Bilder?

Aus Zeit-, Ausstattungs- und Lustmangel mit gar keiner. Was ich manchmal mache, ist den „Zauberstab“ im iPhoto drücken, der, wie ich gelernt habe, die Sättigung und den Kontrast erhöht, was manchmal gut sein kann. Wenn nicht, mach ichs wieder rückgängig und suche mir ein anderes Foto oder finde das ursprüngliche plötzlich doch nicht so übel.

10. Was war das Verrückteste, was Du vor kurzem gemacht hast?

Einen leitenden Job angenommen, ohne jegliche Erfahrung in dem Bereich. Ich kämpfe jeden Tag, genieße die Herausforderung aber und wachse daran. 

11. Wann und wie bist Du am kreativsten?

In den unmöglichsten Momenten: Sonntagmorgen, wenn alle anderen noch schlafen oder abends, wenn der Fernseher läuft und ich ihn ignoriere. Dann, wenn ich eigentlich anderes vorhatte oder unbedingt die Wäsche machen musste. Auf keinen Fall in den Momenten, in denen ich mir extra Zeit für Kreativität nehme. 

Extra Zeit habe ich mir in diesem Fall auch für diesen Beitrag genommen, obwohl ich eigentlich anderes vorhatte – wie so oft. Höchst an der Zeit wars und ich hoffe und gebe mir Mühe, dass bis zum nächsten Mal nicht wieder so viel Zeit vergeht. In dem Sinne: auf bald wieder!

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An apple a day…

Was die Japaner können, können wir in Südtirol schon lange. Bei uns blühen zwar keine Kirschen, dafür stehen jetzt im Frühling die ganzen Apfelbäume, für deren Früchte wir weltweit bekannt sind, in voller Blüte. Man sehe und staune.

Reisefieber theoretisch

Reisefieber theoretisch

Jetzt geht’s los. Nein, leider weder bei mir, noch auf eine Reise. Aber rundum im Freundeskreis ist jetzt die Zeit, in der die Planung und Buchung des (Sommer)urlaubs auf Hochtouren läuft. „Wir fahren dieses Jahr nach…“ und „Wir kommen gerade aus…“ sind zur Zeit die Sätze, die man diesbezüglich am häufigsten hört. Normalerweise wäre ich die erste, die mitmacht, sich freut, diskutiert und Routen plant. Aber bis auf letzteres mache ich noch gar nichts. Und letzteres mache ich ins Blaue hinein – nicht planlos, aber ohne fixen Plan was das Ziel betrifft –  zum dritten Mal schon in diesem Jahr. Zuerst war mein Traumziel für den Sommer Marokko, da wollte ich unbedingt hin. Ich liebe das Orientfeeling, die Menschen, die Vielfalt, das Chaos, die Wüste und Märkte… (es geht schon wieder los). Die Route stand schon, dann wurde umentschieden, man wurde sich einfach nicht einig. Vielleicht doch nicht ganz zu weit weg in diesem Jahr? Die Provence zum Beispiel. Lavendelblüte. Wollte ich immer schon sehen (was nicht?). Die ist allerdings schon im Frühsommer, dann kommt danach noch so viel Restsommer ohne Aussicht auf Urlaub. Vielleicht doch im eigenen Land bleiben und Geld sparen? Italien also. Wie wär’s mit Camping? Back to the roots mit allerlei Firlefanz im Gepäck, da wir ja mit dem eigenen Auto losfahren könnten. Also eine fröhliche Mischung aus roots und Komfort. Wieso nicht? Momentan stehen Neapel und die Amalfiküste hoch im Kurs, da war ich noch nie (apropos Geld sparen…). Der Plan ist noch mehr als vage, aber die Route steht schon. Wiedermal. Während alle anderen konkrete Pläne schmieden, halte ich mich an Konzepte wie Vorfreude, Reiselust und Urlaub-vom-Computer-aus, ich nenne es gerne Trockentraining. Solange es nicht wirklich losgeht, ist das meiner Meinung nach besser als gar nichts. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es Zeitverschwendung sei, einen Trip zu planen und im Kopf schon zu durchdenken, obwohl noch gar nicht sicher ist, ob er überhaupt zustande kommt. Ich kann zu meiner Verteidigung sagen, dass mich, genau wie bei manchen Sportarten, auch das Trockentraining schon einstimmt und vorbereitet, „aufwärmt“ sozusagen; es bereitet mir Freude, weckt meine Neugier, inspiriert mich und lässt mich das Sch…wetter vergessen, das uns hierzulande gerade den Frühling verdirbt. Mir Bilder von eventuellen Reisezielen anzusehen versetzt mich ein kleines bisschen in Vorurlaubsfreudenstimmung. Ich als begnadete Tagträumerin bin sehr talentiert darin, mich anhand von Fotos und wenigen Sätzen für ein paar Minuten aus dem Alltag zu beamen und mir vorzustellen, wie schön es denn im Urlaub werden wird, wie spannend und entspannend es letztes Jahr war oder was alles noch eine Reise wert ist: „Ich würde gerne dieses Jahr…“. Und plötzlich steht zwischen mir und dem langerhofften, wohlverdienten, heißersehnten Urlaub nur noch ein kleiner Konjunktiv.

Zur Paarungszeit in Schweden

Zur Paarungszeit in Schweden

OLYMPUS DIGITAL CAMERAVor einer gefühlten Ewigkeit hatte ich die unglaubliche Freude und Ehre und das Riesenglück, zwei Auslandssemester in Schweden zu verbringen. Meine damalige „Heimat“ war Uppsala, eine ca. 140.000 Einwohner zählende Studentenstadt in der Provinz Uppland, 72 Kilometer von Stockholm entfernt. Ich habe vor einigen Tagen einen neuen Blog entdeckt, der all die alten Erinnerungen an die damalige Zeit wieder aufgefrischt und mich dazu bewogen hat, ab und an einen Beitrag darüber zu veröffentlichen. Danke dir Ann für die Inspiration!

Es gab unendlich viele Dinge, die mir von Schweden in Erinnerung geblieben sind, aber es gibt eine Tatsache, die mich damals so richtig überrascht hat. Gehört hatte ich natürlich davon, aber das Phänomen „in natura“ zu sehen, war dann doch faszinierender als angenommen. Die Rede ist von der Emanzipation der schwedischen Frauen bzw. der Schüchternheit der schwedischen Männer. Zusammenzufassen unter dem Sammelbegriff: Das Paarungsverhalten der Schweden und -Innen. Bevor ich genauer auf das Phänomen eingehe, hier einige Tipps für Interessierte, die Zeuge dieses Spektakels werden möchten:

  1. Man reise zur Paarungszeit nach Schweden – also ganzjährig. Für die Schüchternen unter euch eignen sich mit Sicherheit die Wintermonate ganz besonders, da eventuelle Tarnung/agieren im Verborgenen in den dunklen Monaten leichter möglich ist. Das Zeitfenster im Sommer ist, je nach Location, was das betrifft stark eingeschränkt.
  2. Man begebe sich in einen der Studentenhotspots, um mittendrin statt nur dabei zu sein: Lund oder Uppsala.
  3. Man schreibe sich im Vorhinein an einer Universität seiner Wahl ein (österreichische Unis werden bevorzugt empfohlen, wegen der nicht vorhandenen Studiengebühren), da in die bekannten „student nations“, in denen die Party abgeht und üblicherweise die Schweden scharenweise in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten sind, nur Studenten eingelassen werden.
  4. Man bestelle sich ein „Öl“ (Bier), suche sich einen bequemen Platz und warte. Und staune.

Abends, halb zwölf, irgendwo in Zentraleuropa

So gut wie jede Frau unter uns kennt höchstwahrscheinlich folgende Situation: Man geht abends aus, schunkelt auf der Tanzfläche und möchte einfach nur in Ruhe den Abend mit seinen Freundinnen verbringen, da kommt von der Seite ein schleimiger, extrem von sich selbst überzeugter Macho höchst unauffällig immer näher („Hey Süße, bist du alleine hier?“) und ehe man es sich versieht, kann dich, trotz eindeutigem Demonstrieren von Desinteresse, nur noch ein Standortwechsel (und manchmal nicht mal mehr das) retten. Meine Damen, wer von euch genug hat von solchen oder schlimmeren Situationen, packt die Koffer und ab in Richtung Norden! Die sprichwörtliche Emanzipation der Schwedinnen ist nämlich nicht nur ein Gerücht. Abgesehen davon, dass die männlichen Schweden viel zu höflich sind, dich derart plump von der Seite anzumachen (außer du vergisst, deine Schuhe auszuziehen, bevor du jemandes Domizil betrittst – dann hört jede Freundschaft auf) – steckt da mehr dahinter. 

Abends, halb zwölf, irgendwo in Schweden

Man geht abends aus, schunkelt auf der Tanzfläche und möchte ausnahmsweise nicht nur seelenruhig den Abend mit seinen Freunden verbringen, sondern fühlt sich, nach ein, zwei Prosecchi, bereit für etwas Flirtaction, dann findet man scheinbar günstigste Bedingungen: nette, vorzugsweise weißblonde Schweden (in hautengen Hosen und tiefem Ausschnitt – ja, tatsächlich) so weit das Auge reicht; oh, Augenkontakt (Juhu!), ein neckisches Lächeln, das er erwidert (Jaha!), noch ein Blick um zu signalisieren – ich bin bereit, mich mit dir zu unterhalten und dann – nix. Nada. Denn alle die darauf warten, dass auf Blickkontakt auch Taten folgen, die warten lange. Was in unserer Kultur größtenteils von den Jungs erwartet wird, übernehmen in Schweden nämlich die Mädels. Ein schwedischer Mann muss entweder extrem betrunken oder schlichtweg verzweifelt sein, um den ersten Schritt zu machen. Hat er auch gar nicht nötig, denn in der Regel kommen ihm die Schwedinnen zuvor. Selbst ist die Frau! Als Ausländerin ist man in der ungewohnten Situation, sich entweder noch ein Gläschen zu genehmigen und sich dann an die Gepflogenheiten anzupassen, oder aber aus dem Flirtmodus zurück in den „Abend-mit-Freunden-Modus“ zu switchen. Wohl oder übel.

Dieses Ritual funktioniert für alle Schweden und -Innen ganz problemlos, solange besagte Männer sich dazu entschließen, ihr Leben in Schweden zu verbringen. Schlecht allerdings, sollte sich einer von ihnen entscheiden, das Land zu verlassen und sein Jagdgebiet über die eigenen Grenzen hinaus auszuweiten; dann könnte es, bei mangelnder Flexibilität sich auf Neues einzustellen, zu Schwierigkeiten kommen was das Paarungsverhalten betrifft. Nix mit selbst ist die Frau. Hierin liegt meiner Meinung nach die Erklärung, wieso schwedische Männer im Ausland als Trunkenbolde und Radaubrüder verschrien sind: Weil man Dinge, die man sonst noch nie gemacht hat unter Alkoholeinfluss glaubt (!) besser zu können. Kurz gesagt, je höher der Promillewert, desto leichter geht es auf der Pirsch. Im Tierreich lautet die Devise: Je bunter der Vogel und je lauter er in der Brunft ist, desto eher zieht er Weibchen an. Viele Männer, und in diesem speziellen Fall auch viele Schweden im Auslandseinsatz, scheinen zu glauben, bei ihnen sei das ähnlich: Je blauer ich bin und je lauter ich brülle, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Frau auch nach mir umsieht. Vielleicht liegt es aber auch einfach am Frust darüber, dass die Mädels überall außerhalb Schwedens vergleichsweise prüde sind. Kann natürlich genauso gut sein, dass sie die Tatsache zelebrieren, dass sie endlich Zeit für ihre Freunde haben, weil das weibliche Geschlecht zur Abwechslung mal die Finger von ihnen lässt. Man weiß es nicht.

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Flashback Friday 4: Alle Farben

Im Jeep über den bolivianischen Altiplano – eines der Highlights meiner Südamerikareise. Gott sei Dank hatte ich nie ein Problem mit der Höhe (durchschnittlich 3.600 Meter), ansonsten hätte ich das, was die Natur hier so geschaffen hat wohl nicht wirklich genießen können. Genug der Worte, die Bilder sprechen für sich.

Von der Leidenschaft beim Autofahren

Von der Leidenschaft beim Autofahren

Ich bin eine leidenschaftliche Autofahrerin. Leidenschaftlich nicht deshalb, weil ich es so unglaublich genieße am Steuer zu sitzen, sondern deshalb, weil beim Autofahren die Leidenschaft „mit mir durchgeht“. Zurückführen kann man das jetzt worauf man will – Temperament, italienischen Einfluss oder was auch immer – ich persönlich schiebe es gerne auf alle anderen Autofahrer; die, die ihren Führerschein im Lotto gewonnen haben oder auf dem Flohmarkt gekauft. Die, die so beneidenswert viel Zeit haben oder sie sich einfach nehmen. Und mir auch. Diejenigen, die die Verkehrsregeln nicht kennen und dann mitten auf der Fahrbahn stehen bleiben, um einem anderen Fahrer, der an einem Stoppschild warten muss einfach mal so aus purer Nächstenliebe die Vorfahrt gönnen. Und ich dahinter fahre fast auf, da ich damit so gar nicht rechne. Auch nicht rechnen kann; wer bitte macht sowas? Als ob es dafür anstatt der bösen Punkte in Flensburg die guten Punkte sonstwo gäbe. Gibt es nicht, ich bin mir sicher. Obwohl – auch wenn es sie gäbe, ich hätte bestimmt keine. Einige Klassiker in meiner Hitliste der Sonntagsfahrer wären:

  1. Die Tratschtanten: (nicht vornehmlich, aber doch oft weiblich) Sie interessiert es nicht, wer vor oder hinter ihnen fährt, weil sie es nicht mitbekommen. Sie sind so sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig die neuesten Klatschgeschichten vom Nachbarn oder der Freundin zu erzählen. Dabei fahren sie so unglaublich langsam, dass ich in so einer Situation die uns Frauen nachgesagte Fähigkeit zum Multitasking in Frage zu stellen beginne. To be fair: Fahren, Schaufenster betrachten, reden UND zuhören ist dann doch etwas viel verlangt.
  2. Die „auf-Nummer-sicher-Geher“: Damit sind jene Autofahrer gemeint, die an einer roten Ampel stehenbleiben (bis hierhin korrekt) und dann, wenn sie auf grün springt, einfach nicht losfahren. Gefühlt läuft es so ab: bling – grün …. „eins, zwei, drei – doch, tatsächlich grün“ – Gas – zwei Autos durch – rot. Verdammt.
  3. Die Besserwisser: Ganz toll auch diejenigen, die kein einziges Verkehrsschild und keine Markierung deuten können, aber vollkommen überzeugt sind, dass sie im Recht sind. Diejenigen, die dir im Kreisverkehr die Vorfahrt nehmen, obwohl du schon drin bist und dir dann den Vogel zeigen, wenn du nicht stehen bleibst. Diejenigen, deren Auto größer ist als deines und die deshalb schon aus Prinzip keine Regeln befolgen müssen. Ich liebe sie. Allesamt.

Irgendwann mal habe ich mit jemandem darüber geredet, wie unglaublich mich solche Dinge beim Autofahren aufregen können und der hat gemeint, es sei ihm früher auch immer so ergangen; bis er sich irgendwann klar gemacht hat, dass es genau gar nichts bringt, wenn er sich in seinem Auto über die anderen Fahrer auslässt, weil die das ja gar nicht mitbekommen. Man kann brüllen, fluchen, fuchteln und sich schwarz ärgern, aber der vor dir hat davon nicht mal ansatzweise eine Ahnung (außer vielleicht man hupt wie eine Blöde). Das ist allein mein Problem. Ich sitze in meinem Auto mit erhöhtem Blutdruck und verkrampftem Gesicht und keiner bekommt das mit. Dem Vordermann ist das auf Deutsch gesagt scheißegal. Die Vorstellung hat mich amüsiert und ich versuche mir das jetzt in besagten Situationen wieder ins Gedächtnis zu rufen und mich so zu beruhigen: ‚Petra, das ist allein dein Problem.‘ Manchmal funktioniert es und ich muss schmunzeln – und manchmal muss dann doch die Hupe her; damit‘s auch einer mitbekommt.

Flashback Friday 3: Das größte Glück der Erde…

Flashback Friday 3: Das größte Glück der Erde…

…. liegt NICHT auf dem Rücken eines Kamels. Soviel kann ich vorausschicken. Diese Geschichte spielt wiedermal in der jordanischen Wüste, in Wadi Rum, und ihre Protagonisten sind das Dromedar, der Dromedarguide und ich. Wenn man schon einmal in der Wüste ist, möchte man auch Sachen machen, die in der Wüste so gemacht werden: Beduinen besuchen, Dünen erklimmen, eine Jeeptour machen, in der Einsamkeit im Zelt übernachten und, natürlich, Dromedarreiten. Der Klassiker. Was ich mache, mache ich bekanntermaßen ordentlich, deshalb hat mir eine zweistündige Tour hoch zu Kamel natürlich nicht gereicht. Ich wollte eine Tagestour. Habe ich bekommen – war sehr lehrreich. Ich habe (mit ziemlicher Sicherheit) gelernt zu verstehen, wie es sich anfühlt, wenn ein Mann einen harten Schlag in seine Weichteile bekommt und der Schmerz sich ausbreitet in zahlreiche andere Körperteile und somit das Laufen stark einschränkt oder gar unmöglich macht. Verständnis an dieser Stelle für euch, liebe Männer. Ich habe auch gelernt, dass es ungesund ist, keinen Sport zu machen. Gehört hatte ich davon bereits, in diesem Zusammenhang durfte ich es am eigenen Leib erfahren. Hätte ich nämlich mehr Muskelmasse in meinen Beinen gehabt, wäre es nicht so ins Gewicht gefallen, dass es beim Kamelreiten keine Steigbügel gibt. Mehr Schmerzen. Ich habe außerdem gelernt, manche Dinge nicht so eng zu sehen. Übersetzung: starke Aggressionen zu unterdrücken und stattdessen zu lachen. Laut zu lachen. Mit leicht wahnsinnigem/verzweifeltem Unterton. Einfach deshalb, weil die Alternative Heulen gewesen wäre, und das wäre peinlich. Ich habe auch noch gelernt, dass mir Bootfahren nichts ausmacht, Kamelreiten hingegen auf Dauer zu Übelkeit führen kann. Liegt unter anderem daran, dass die äußerst genügsamen Tiere niemals zu Boden schauen; was soll im Sand schon passieren, werden die sich denken. So einiges, kann ich euch sagen. Denn wenn da doch einmal ein Stein liegt oder ein vertrockneter Busch wächst, oder ein anderes Kamel im Weg steht, stolpert man einfach darüber/stößt dagegen und der Reiter wird ordentlich durchgerüttelt. Angst.

Kleines Detail am Rande: Der Kamelguide sprach kein Englisch, ritt uns also nur still voran. Das eine Wort, das er wohl gelernt hatte, setzte er allerdings sehr häufig ein; nämlich immer dann, wenn er sich zu uns umdrehte und verschmitzt lächelnd feststellte: „Nice, eh?!“ – Geht so. Wieder so ein krampfhaft-das-wahnsinnige-Lachen-unterdrücken-Moment.


Auf der positiven Seite: die unglaubliche Landschaft und die extreme Ruhe, sich auf die Landschaft zu konzentrieren, da Kamele sehr langsam gehen. Würde eine solche Tour auf jeden Fall weiterempfehlen, allerdings wie gesagt in verkürzter Version und vielleicht mit einem englischsprachigen Guide, der auch etwas erzählen kann.

Nachtrag: In diesem Artikel werden die Begriffe Kamel und Dromedar synonym verwendet, obwohl ich mir des Unterschieds natürlich vollkommen bewusst bin. Wie war das noch mit den Höckern? Ich bitte mein Unwissen zu entschuldigen.

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Kopp in Nacken mal anders

Der heutige Vormittag war arbeitstechnisch Gott sei Dank schnell vorbei, was mir die Gelegenheit gab, meine Kamera zu schnappen und die Nachbarschaft unsicher zu machen. Um das Ganze ein bisschen spannender zu machen, habe ich meinen Spaziergang heute „erhobenen Hauptes“ gemacht. Soll heißen: Blickwinkel verändert und zur Abwechslung mal statt stur gerade aus, immer wieder nach oben geschaut. Das Ergebnis seht ihr hier – Frühlingserwachen von unten. Verdient auf jeden Fall Nachahmer. In dem Sinne: Auf gehts!

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